Anteil der Elektro-Busse hat sich 2020 verdoppelt

Bei Pkws stieg die Zahl der E-Autos rasant, fast jeder siebte Neuwagen war im vergangenen Jahr ein Elektroauto. Auch im Bereich der Nutzfahrzeuge hat sich der Bestand der Elektro-Busse im öffentlichen Nahverkehr 2020 verdoppelt, wie eine Untersuchung der Beratungsfirma PwC ergeben hat. Wasserstoffantriebe spielen eine Nebenrolle. So hat der Großteil der Elektro-Busse nach Angaben der Berater einen reinen Batterieantrieb. In nur 64 Bussen wird der Elektromotor per Brennstoffzelle betrieben. Bei Pkws ist Wasserstoff zunehmend umstritten, weil bei seiner Herstellung viel Energie verloren geht und Hersteller immer bessere und günstigere Batterieautos anbieten.
Die Batteriebusse scheinen sich derweil zu bewähren. Bei der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) fährt rund ein Zehntel der dortigen Flotte bereits Batterie-elektrisch und schon 2030 sollen alle Busse in Berlin lokal emissionsfrei fahren. Als großen Vorteil sieht die BVG den geringeren Lärm. Ein fahrender Elektro-Bus sei ungefähr so laut wie ein normaler Pkw, erklärte der Sprecher. »Durch die fehlenden Vibrationen und das stufenlose Fahren sind die Busse außerdem bei Fahrern und Fahrgästen sehr beliebt.«
Auch bei der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG (BOGESTRA) sind zehn Prozent der Busflotte auf Elektroantrieb umgestellt. Zwanzig Elektrobusse sind eingetroffen und sollen die Luftqualität im Ruhrgebiet verbessern. Die neuen Elektro-Busse der BOGESTRA sind rein elektrisch unterwegs und können über einen Stromabnehmer (Pantografen) auf dem Fahrzeugdach geladen werden. Die neuen Fahrzeuge sind ebenso wie die restliche BOGESTRA-Busflotte klimatisiert. An Bord der Elektro-Busse sind aber auch USB-Ladeanschlüsse vorhanden sowie die Möglichkeit im W-Lan kostenfrei zu surfen.
Die neuen Fahrzeuge sind auf den rein mit Elektro-Bussen betriebenen Linien 354 in Bochum und Linie 380 in Gelsenkirchen sowie vereinzelt auf weiteren Linien im BOGESTRA-Betriebsgebiet im Einsatz. Die Linie 354 in Bochum ist 32,6 Kilometer lang und die Linie 380 ist 23,5 Kilometer lang. Die Zwischenladung der Busse der Linie 354 (Weitmar bis Riemke) erfolgt nach mehreren Umläufen auf dem Betriebshof der BOGESTRA an der Hattinger Straße. In Gelsenkirchen geht es auf der Linie 380 vom Hauptbahnhof über die Kurt-Schumacher-Straße Richtung Buer. Hier steuern die Busse zur Zwischenladung die Endhaltestelle Buer-Rathaus an. Die Kapazität der 348 kWh umfassenden BYD LiFePo Batterie (LiFeP0: Lithium-Eisen-Phosphat) ermöglicht einen Einsatz auf einer Strecke von bis zu 200 Kilometer ohne Zwischenladung. Die Busse sind rund 12 Meter lang und es können bis zu 75 Fahrgäste (34 Sitzplätze) umweltfreundlich befördert werden.
Quelle: automobilwoche.de, spiegel.de, bogestra.de