Lexikon E-Mobilität
AC-Ladestation
AC ist die Abkürzung von „Alternating Current“ und bedeutet Wechselstrom. Die Polung des Stroms wechselt permanent zwischen positiv und negativ. In Deutschland liegt an haushaltsüblichen Steckdosen Wechselstrom an. Wenn das Elektroauto mit Wechselstrom geladen wird, muss das On-Board-AC-Ladegerät des Fahrzeugs den Wechselstrom zunächst in Gleichstrom umwandeln. AC-Ladestationen kommen meist zuhause oder an öffentlichen Ladepunkten zum Einsatz.
AVAS (Acoustic Vehicle Alerting System)
Künstliches Warngeräusch für E-Autos, seit 2021 verpflichtend für Geschwindigkeiten bis 20 km/h
Bafa (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle)
Behörde für die Beantragung vom Umweltbonus (www.bafa.de)
BEV (Battery Electric Vehicle)
BEV ist die internationale Abkürzung für „batterieelektrisches Fahrzeug“. Die Bezeichnung steht für rein elektrische Fahrzeuge, die Energie gespeichert in wiederaufladbaren Batterieakkus nutze
BMS (Batteriemanagementsystem )
Das Batteriemanagementsystem ist das „Gehirn“ der Hochvoltbatterie. Es überwacht die Zustände der Zellen während des Betriebs und beim Laden und verhindert eine Tiefentladung und die Überladung der Batterie. Ein intelligentes Batteriemanagementsystem kommuniziert während des Ladens mit der Wallbox oder der Ladesäule. Damit wird der Ladestrom für möglichst schonendes Laden, insbesondere beim Schnellladen, optimiert und das Aufladen wird automatisch gesteuert. Das BMS behält dabei die Temperatur der Zellen im Blick und gibt auf Basis verschiedener Umgebungsdaten die mögliche Ladeleistung vor.
CCS
CCS ist die Abkürzung für Combined Charging System und beschreibt ein (kombiniertes) Schnellladesystem nach europäischem Standard. Die Ladeleistung der Ladesäulen reicht inzwischen bis zu 350 kW. Bei CCS wurde der Typ-2-AC-Stecker um zwei zusätzliche Kontakte für die Gleichstromladung erweitert. Damit lässt sich das Fahrzeug mit CCS-Dose über Gleich- oder über Wechselstrom laden. Mit Schnellladung wird die Einsatzflexibilität eines E-Autos maßgeblich erhöht, da sich auf diese Weise die Batterie des Wagens innerhalb weniger Minuten zu einem wesentlichen Teil mit neuer Energie versorgen lässt
Chademo
Chademo ist ein Schnellladesystem nach japanischem Standard (CHArge de MOve = aus dem Japanischen frei übersetzt: „Eine Tasse Tee gefällig?“). Die Ladeleistungen liegen überwiegend bei 50 kW. Chademo wird in Deutschland nur noch von Nissan und Mitsubishi angeboten. Neu vorgestellte Elektrofahrzeuge setzen in Europa auf den europäischen CCS-Standard. Immer mehr Schnellladesäulen bieten kein Chademo-Ladekabel mehr an.
DC-Ladestation
DC steht für „Direct Current“, übersetzt Gleichstrom. Hier fließt elektrischer Strom in gleichbleibender Richtung, im Gegensatz zum Wechselstrom, dessen Richtung sich periodisch ändert. Gespeicherte Energie in Batterien steht in Form von Gleichstrom zur Verfügung. Beim Laden mit Gleichstrom wird der Strom direkt in die Batterie geladen. Der Gleichrichter ist in der Ladestation bzw. Ladesäule verbaut. Diese sogenannten Schnellladestationen ermöglichen hohe Ladeleistungen.
HPC (High Power Charger)
HPC oder Ultraschnellladestationen bieten Ladeleistungen von 150 bis 350 kW. HPC-Ladesäulen arbeiten auf Spannungsebenen von bis zu 1000 Volt und bieten bis zu 500 Ampere Ladestrom an. Wie viel von dieser Ladeleistung genutzt werden kann, bestimmt letztlich das Elektrofahrzeug. Beim Schnellladen ist nicht nur die maximale Ladeleistung relevant, sondern auch die durchschnittliche Ladeleistung im Bereich von zehn bis 80 Prozent Batterieladestand.
Hybridfahrzeug
Hybridfahrzeuge verfügen über mindestens zwei verschiedene Antriebstechniken (Verbrennungs- und Elektromotor) und separate Energiespeicher. Sie wirken einzeln oder kombiniert für den Antrieb. Hybridfahrzeuge besitzen einen Tank und auch einen elektrischen Speicher. Je größer der Akku, umso weiter kann man rein elektrisch fahren.
KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau)
Zuständig für Zuschüsse für private Wallboxen
Kilowatt (kW)
Die Leistung von Motoren oder auch die Ladeleistung von Ladestationen wird in Kilowatt angegeben ( 1 kW = 1000 Watt).
Kilowattstunde (kWh)
Der Verbrauch eines Elektroauto wird in Kilowattstunden (kWh) pro 100 Kilometer angegeben. Üblicherweise beträgt dieser Wert zwischen 13 und 20 kWh. Der Verbrauch bei einem E-Auto hängt analog zum Otto-Motor stark von der Fahrweise und Geschwindigkeit ab. In der Elektromobilität wird auch der Energieinhalt der Antriebsbatterie in Kilowattstunden angegeben. In der Elektromobilität ist die Kilowattstunde die relevante Maßeinheit, vergleichbar mit dem Liter für den Kraftstoff bei den Verbrennungsmotoren. Ein Liter Diesel entspricht 9,9 kWh und ein Liter Benzin 8,5 kWh (Quelle Wikipedia).
LMS (Lastmanagementsystem)
Die Software sorgt bei mehreren Ladepunkten dafür, dass die Gesamtleistung intelligent auf die gerade ladenden Fahrzeuge verteilt wird.
Notladekabel
Als Notladekabel wird das Ladekabel für die Haushaltssteckdose bezeichnet. Die fachmännische Bezeichnung lautet In-Cable Control and Protection Device (IC-CPD). Das IC-CPD überwacht den Ladevorgang an einer Haushaltssteckdose. Einige IC-CPD verfügen über Möglichkeiten, den Ladestrom zu reduzieren.
One-Pedal-Driving
Beim One-Pedal-Driving gibt es weiterhin das „Gas“-Pedal und das Bremspedal. Allerdings entsteht eine spürbare Verzögerung (die Rekuperation), sobald man den Fuß vom (rechten) so genannten E-Pedal hebt. Die mechanische Bremse wird beim vorausschauenden Fahren nur noch für stärkeres Bremsen oder für eine Notbremsung benötigt.
PEV (Pure Electric Vehicle)
Vollelektrisches Auto mit Akku, gleichbedeutend mit BEV.
PHEV (Plugin Hybrid Electric Vehicle)
Fahrzeuge, die sowohl einen Verbrennungsmotor als auch einen Elektromotor mit von außen aufladbarem Akku besitzen (Plug = Stecker).
Range Extender
Ein Range Extender (auch REX) ist ein kleiner Benzinmotor, der über einen Generator Strom für den Elektromotor erzeugt, wenn die Traktionsbatterie leergefahren ist. Im Notfall ist der Fahrer somit für eine gewisse Reichweite unabhängig von einer Ladestation und fährt trotz leerer Batterie weiter.
Rekuperation
Bei der Rekuperation (von lat. recuperare = wiedererlangen) wird freigesetzte Energie, die beim Abbremsvorgang eines Fahrzeugs mit Elektromotor entsteht, wieder in elektrische Energie umgewandelt. Besonders im Stadtverkehr mit Stop-and-Go kann sich die Rekuperation positiv auf den Stromverbrauch auswirken. Bei Elektroautos kann die Technologie zur Energierückgewinnung den Stromverbrauch um bis zu 20 Prozent senken.
RFID (Radio Frequency Identification)
Chip in Ladekarten mit der der Besitzer per elektromagnetischer Wellen identifiziert werden kann.
SOC (State Of Charge)
Derzeitiger Ladezustand eines Akkus
SOH (State of Health)
Nutzungs- altersbedingter Kapazitätszustand eines Akkus
Super-Charger
Schnellladestation von Tesla
THG-Quote
Die THG-Quote steht für Treibhausgasminderungsquote und soll dazu beitragen, die CO2-Emissionen des Verkehrssektors zu senken und somit der Klimakrise entgegenzuwirken.
Typ-2-Stecker
In Europa ist der Typ-2-Stecker fürs AC-Laden Standard. Öffentliche Wechselstrom-Ladesäulen sind immer mit einer Typ-2-Ladebuchse ausgestattet.
V2G – Vehicle-to-Grid
„Vehicle to Grid“ bedeutet, dass das Elektroauto als temporärer Batteriespeicher einspringt. Dabei gibt die Fahrzeugbatterie die gespeicherte Energie zu Zeiten erhöhten Energiebedarfs wieder ans Stromnetz zurück.
Wallbox
Eine Wallbox ist eine Wandladestation für Elektrofahrzeuge. Eine vom Elektrofachbetrieb ordnungsgemäß installierte Wallbox ermöglicht sicheres und komfortables Laden zuhause. Die Wallbox kommuniziert mit dem Elektroauto. Es fließt nur Strom, wenn alles ordnungsgemäß angeschlossen ist. Das macht den Ladevorgang schnell und sicher. Wallboxen haben integrierte Sicherheitsfeatures (z.B. Gleichfehlerstromschutz, FI-Schalter) und bieten Energiezähler, Zugangskontrolle, Kommunikations-, Steuerungs- oder Monitoring-Funktionen. Wallboxen bieten eine höhere Ladeleistung als herkömmliche Haushaltssteckdosen: einphasig mit bis zu 4,6 kW und dreiphasig mit bis zu 22 kW. Ladeeinrichtungen mit einer Ladeleistung bis 11 kW sind beim Netzbetreiber anzumelden, über 11 kW Ladeleistung sind sie genehmigungspflichtig.
WLTP (Worldwide harmonized light-duty vehicles Test Procedure)
Reichweitenzyklus, nach dem die Hersteller die Daten für Fahrzeugverbrauch und -emission für ihre Fahrzeuge zu berechnen haben, hat 2008 den NEFZ-Zyklus abgelöst