Lade-Tipps

Der Akku eines Elektroautos reicht in der Regel für die täglichen Fahrten zur Arbeit oder zum Einkaufen aus. Anstatt die Fahrt zum Tanken zu unterbrechen, lädt man nach Bedarf und wenn das Fahrzeug sowieso steht. Eine eigene Ladesäule zuhause zum Laden über Nacht ist optimal, aber nicht erforderlich, wenn man nicht täglich nachladen muss. Hierfür reicht ein Auto mit Typ-2-Stecker, mit dem man an den Wallboxen und öffentlichen AC-Säulen bis zu 43 kW Wechselstrom laden kann.
Bei Fernreisen und Urlaubsfahrten möchte man möglichst schnell ans Ziel kommen und unterwegs schnell laden. Dafür sollte das Auto mit einem CCS-Stecker (Combined Charging System) ausgerüstet sein. Dieser Stecker ist in zwei Bereiche aufgeteilt. Der obere Teil entspricht dem Typ-2-Anschluss für Wechselstrom. Der untere Teil des Steckers wird für das Laden mittels Gleichstrom an einer Schnellladesäule (DC) benötigt, mit einer Ladeleistung bis 350 zu kW.
Der Akku ist die größte und teuerste Baugruppe im Elektroauto. Bei guter Behandlung kann der Akku viele hunderttausend Kilometer überstehen. Dabei sollten extreme Ladestände vermieden werden. Der Akku sollte stets einen Ladestand zwischen 20 % und 80 % haben. Der Akku wird während der Stromzufuhr beim Schnellladen an einer DC-Ladesäule mehr belastet als bei niedriger Ladegeschwindigkeit. Deshalb sollte man am Schnelllader nach Möglichkeit nie voll laden. Das strapaziert den Akku nicht nur, es ist auch nicht zeiteffizient. Ab 80 Prozent Akkustand fällt nämlich die mögliche Ladeleistung und damit die Ladegeschwindigkeit üblicherweise rapide ab. Diese technische Begrenzung durch die Software schont den Akku, dessen Zellen sonst über Gebühr belastet würden. Die Akkulebensdauer würde sinken. Bei extremen Temperaturen regelt das Batterie-Management-System im Betrieb die Akkutemperatur kontinuierlich auf einen Wert zwischen 20 und 55°C. Bis dahin kann die Leistung beim Fahren und beim Laden reduziert sein. Bei einem Ladestand von unter 5 % sollte man sofort nachladen, auch um ein Liegenbleiben zu vermeiden.
Bei längeren Reisen nutzt man die Ladepausen zur Erholung und versucht deren Dauer zu minimieren. Die Ladegeschwindigkeit ist bei Gleichstrom-Ladung zwischen ca. 10 % und 60 % Ladestand am schnellsten. Danach sinkt die Leistung, um den Akku zu schonen. Auf längeren Strecken lohnt sich deshalb bei einem Akkustand von ca. 20 % ein Ladestopp und die Weiterfahrt ab ca. 60 % Akkustand. Lädt man stattdessen mehr, sinkt die Ladegeschwindigkeit gemäß der Ladekurve ab und der Aufenthalt dauert unverhältnismäßig länger. Planungstools wie die App „A-Better-Route-Planner“ (ABRP) bieten dazu Optionen zum Optimieren der Reisedauer.
Während der Fahrt wird der Akku auf die optimale Ladetemperatur vorgeheizt, da die maximale Ladeleistung gedrosselt werden kann, wenn die Temperatur von Akku oder Umgebung zu niedrig oder zu hoch ist.
Bei manchen Säulen ist zu beachten, dass die maximale Ladeleistung auf zwei Säulen aufgeteilt wird, wenn die Netzanbindung des Standortes ausgelastet ist. Daher ist es sinnvoll, größere Schnellladeparks anzufahren.
Das Laden an öffentlichen Ladesäulen geht am besten, wenn der Ladeplatz von Elektroautos nur während des Ladevorgangs genutzt wird und nicht zum Parken. Aber auch Verbrennerfahrzeuge dürfen nicht auf einem Ladeplatz für Elektroautos geparkt werden. Sollte das einmal vorkommen, kann man den Fahrer mit folgendem Flyer für die Windschutzscheibe erinnern. Parksünder-Flyer