Die erste Energieallee in Deutschland geht durch Dorsten

Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) hat den rund 100 km langen Abschnitt der A31 zwischen den Autobahnkreuzen Schüttorf und Bottrop zur bundesweit ersten Bundesautobahn-Energieallee umgewidmet. Für diesen Akt hat der LEE NRW mit politischer Prominenz an der A31 in Heek (Kreis Borken) am Tag der Erneuerbaren Energien eine „Touristische Unterrichtungstafel“ mit dem Motiv „Energieallee A31“ enthüllt. Auch in Heiden wurde die Bundesautobahn (auch Emslandautobahn oder Ostfriesenspieß genannt) als „Energieallee“ beschildert.

Bei der Einweihungszeremonie in Heek wurde bekannt, dass in den vergangenen Jahren ohne Proteste von der Öffentlichkeit eine Vielzahl von erneuerbarer Anlagen entlang dieser Autobahn entstanden sind. Nach gemeinsamen Recherchen des LEE NRW und der Fachagentur Windenergie an Land sind bis heute 135 Windenergieanlagen mit rund 280 Megawatt Leistung sowie mindestens zwölf größere Solar- und Biogasanlagen links und rechts der A31 in höchstens drei Kilometer Abstand in Betrieb gegangen. Dabei gab es zwei große Vorteile: Genügend Flächen, die bis heute kaum für die Erzeugung grüner Energie genutzt werden. Und keine Anwohnerproteste, da der Verkehrslärm der Autobahn weit über den Dezibelwerten von Windturbinen liegt. Das macht die A31 zu einem Vorzeigebeispiel für die bundesweite Nutzung von Autobahntrassen für Erneuerbare Energien. Das Potenzial für Solarparks, Windenergie- und Biogasanlagen entlang von Autobahnen ist riesig und genießt breite Akzeptanz.

Zu den Unterstützern der „Energieallee A31“-Aktion des LEE NRW zählt der Kreis Borken. Durch solche Maßnahmen soll das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Erneuerbaren Energien in der Gesellschaft weiter gesteigert werden. Viele Gemeinden im Kreis erzeugen aufs Jahr gesehen schon heute mehr Erneuerbare Energien, als vor Ort verbraucht werden.

Vorreiter beim Ausbau der Solar-, Wind- und Bioenergie ist die Gemeinde Heiden. Auf dem Gemeindegebiet wird rund vier mal soviel Strom aus erneuerbaren Energien eingespeist, wie insgesamt verbraucht wird. Heiden belegt in NRW, was die Potentialausschöpfung der Photovoltaikanlagen angeht einen Spitzenplatz. Aber auch die Windenergie spielt hier eine Schlüsselrolle. Windenergieanlagen produzieren schon heute günstigeren Strom als fossile Kraftwerksneubauten und haben eine hervorragende Ökobilanz. Ein modernes Windrad hat eine Leistung von etwa 2 bis 3 Megawatt und produziert jährlich Strom für rund 1.800 Haushalte. Die 28 Windkraftanlagen im Gemeindegebiet Heiden produzieren insgesamt 82,5% der EEG-Einspeisungen in Heiden, was ca. 110.042.530 Kilowattstunden entspricht.

All dies führte dazu, dass die A31 als „Leuchtturmprojekt“ zur ersten Energieallee auserkoren wurde.

KommuneInstallierte PV-Leistung / Einwohner Installierte PV-Bruttoleistung
Heiden 2.908 Wₚ / Einw. 23.950 kWp
Borken1.972 Wₚ / Einw. 83.890 kWp
Reken1.888 Wₚ / Einw. 28.430 kWp
Coesfeld1.136 Wₚ / Einw. 42.210 kWp
Dülmen933 Wₚ / Einw. 43.730 kWp
Dorsten667 Wₚ / Einw. 49.720 kWp
Wesel460 Wₚ / Einw.27.770 kWp
Installierte Photovoltaik Stand: 30.04.2022