Kaufland und Lidl beenden kostenloses Laden

Ladesaeule LidlKaufland und Lidl machen das Laden an ihren Säulen ab dem 12. September 2022 kostenpflichtig. Demnach soll an AC-Ladepunkten bis zu 43 Kilowatt Ladeleistung eine Kilowattstunde mit 0,29 Euro berechnet werden. An DC-Ladepunkte mit einer Leistung von bis zu 149 kW sollen es 0,48 Euro/kWh sein. An Standorten mit einer Ladeleistung ab 150 kW soll die Kilowattstunde sogar 0,65 Euro kosten. Mit dem Ende des kostenlosen Ladens soll der weitere Ausbau sowie die Instandhaltung der Ladestationen gewährleistet werden.

Die zur Schwarz-Gruppe gehörenden Ketten Lidl und Kaufland betreiben derzeit in Deutschland rund 1.300 Ladepunkte. Im Mai hatte der Mutterkonzern angekündigt, bis zum Ende des Geschäftsjahres 2022 europaweit rund 6.200 neue Ladepunkte für Elektroautos an den Filialstandorten ihrer Handelssparten Lidl und Kaufland zu errichten. Gleichzeitig wird aber auch die Leistung der neu installierten Ladesäulen Schritt für Schritt größer. Dadurch ist es möglich, in kürzerer Zeit mehr Strom zu tanken.

Immer mehr Elektroautofahrer machen von diesem Angebot Gebrauch. Im Jahr 2020 wurden im Durchschnitt vier Elektroautos am Tag an einer E-Ladestation von Lidl aufgeladen, bei Kaufland neun Autos. Mittlerweile verzeichnete das Handelsunternehmen an Spitzentagen im Durchschnitt bei Lidl rund 15 und bei Kaufland rund 20 Ladevorgänge je Station. Einzige Bedingung war der Einkauf während des Ladens im Supermarkt.

Seit Juni 2022 bietet Aldi Süd den Ladestrom an seinen rund 500 Ladesäulen nicht mehr kostenlos an. Der Discounter verlangt an AC-Ladern 29 Cent pro Kilowattstunde, an DC-Säulen hingegen 39 Cent je kWh – in dem Fall auch für den AC-Ladepunkt. Eine Unterscheidung nach Ladeleistung gibt es bei den Gleichstromladepunkten allerdings nicht.

Bei der Handelskette Rewe gibt es von Anfang an Ladestrom nur gegen Bezahlung. Im November 2021 wurden entsprechende Vereinbarungen mit Shell und EnBW getroffen, um Schnellladesäulen an den Filialen von Rewe und Penny zu bauen. Kurze Zeit später wurde eine Erweiterung der Partnerschaft mit Allego bekannt, in deren Rahmen HPC an 100 Filialen entstehen sollen. Zudem betreibt Fastned einige Ladepunkte an Rewe-Filialen.

Gratis-Laden bei IKEA und Famila noch möglich

Die Möbelhaus-Kette IKEA stellt an allen deutschen Standorten insgesamt 113 Schnellladesäulen für E-Autos kostenlos zur Verfügung. Bereits seit 2010 gehören bei dem schwedischen Möbelkonzern E-Ladestellen zur Standardausstattung für neue Einrichtungshäuser. Seit Mitte März 2019 kann an jedem Einrichtungshaus umsonst Strom getankt werden. Länger als 90 Minuten darf man bei Ikea nicht laden, danach wird der Ladevorgang automatisch abgebrochen und ist nur innerhalb der Öffnungszeiten möglich.

In Norddeutschland ist bei allen 37 Standorten der kleinen Einzelhandelskette Famila ebenfalls Gratis-Laden möglich. Kunden können dort für eine Stunde kostenlos ihr E-Auto aufladen.