In Bochum soll der größte Ladepark im Ruhrgebiet entstehen

Am Bochumer Westkreuz zwischen A 40, A 448 und gleichzeitig nur fünf Autominuten von der Bochumer City entfernt, entsteht ab Januar für 4,3 Millionen Euro der „Ladepark West“. Viele Dinge machen diesen Park besonders attraktiv. Denn die einsame Ladesäule auf dem dunklen Parkplatz soll der Vergangenheit angehören. Unter hellem Licht, durch Dächer vor Regen geschützt und mit einem speziellen Durchfahrtskonzept ist der Ladepark zukunftsweisend. Ein gastronomisches Angebot, ein Spielplatz, Outdoor-Fitnessgeräte und rund um die Uhr geöffnete Aufenthaltsräume und Sanitäranlagen ergänzen dies.

Am Standort Kohlenstraße sollen erst einmal insgesamt 26 Kfz-Ladepunkte entstehen: zehn schnell ladende Hypercharger und 16 AC-Lader. Mit den Alpitronic Schnellladesäulen ist es möglich, innerhalb von nur 5 Minuten 100 Kilometer zusätzliche Reichweite in ein aktuelles Elektroauto zu laden. Die Säulen laden E-Autos mit bis zu 300 Kilowatt Leistung. Zum Vergleich: Eine aktuelle Wallbox für den Heimgebrauch lädt mit 11 oder 22 kW.

Insgesamt wird es vor Ort Ladeanschlüsse für die Steckertypen Typ 2, CCS und CHAdeMO geben, damit jedes E-Auto geladen werden kann. Am Standort ist darüber hinaus ein Ausbau weiterer Ladepunkte kurzfristig und bedarfsgerecht möglich.

Ladestation mit Dach

Die niederländische Firma Fastned übernimmt Finanzierung und Bau. Die Ladestationen werden das Fastned-typische gelbe Dach erhalten, damit sprichwörtlich niemand im Regen steht. Zudem werden die Ladestationen nach dem Durchfahrtskonzept aufgebaut: Sie sind nicht vor Kopf der Stellplätze installiert, sondern an der Seite. So wird das Laden je nach Position des Ladeports am Fahrzeug einfacher, aufwändiges Rangieren (auch mit Anhänger) soll entfallen.

Das Konzept beinhaltet zusätzlich die Bereitstellung von Gastronomie am Ladepark West. Dabei geht das Angebot des Restaurants mit über 50 Plätzen weit über übliche Tankstellensnacks oder Backwarenangebote hinaus. Betrieben wird es von Christian Di Veronica, der im Bochumer Bermudadreieck bereits das „Pasta“ führt. Frühstück, Mittag- und Abendessen soll es geben. Wenn das Lokal in der Nacht geschlossen hat, gibt es in der „Fastned Lounge“ immerhin noch Sandwiches oder kleine Snacks.

Der Grundstück-Eigentümer Hans H. Sudhoff plant dabei eine größere Anlage, wie sie auch an einigen Standorten in Deutschland realisiert wird. „Wir werden am Standort Gebäude errichten, in dem nicht nur Gastronomie einzieht, sondern auch Büros geplant sind“, sagt Sudhoff. Der Mietvertrag mit der Rechtsanwalts- und Notarkanzlei Klostermann und Partner sei bereits unterschrieben. „Als Rechtsanwälte und Notare beziehen wir gemeinsam mit der Steuerberatungskanzlei Albis Treuhand ein auf unsere Bedürfnisse zugeschnittenes dreigeschossiges Gebäude mit 900 qm Nutzfläche.

„Mit diesem Konzept setzen wir einen neuen Standard – damit geht auch eine Aufwertung des Stadtteils einher“, zeigt sich Investor Sudhoff optimistisch. Der Ladepark West wird die Aufenthaltsqualität vor Ort deutlich steigern. Er richte sich gleichermaßen an alle Bochumer Bürgerinnen und Bürger, Geschäftsreisende, Touristen und Menschen auf der Durchreise, die nach einer attraktiven Möglichkeit zur Rast Ausschau hielten. All das mache der zentral gelegene Standort an der Kohlenstraße mit seiner exzellenten Verkehrsanbindung möglich.

Auch ökologische Aspekte sind bei der Planung des Ladeparks eingeflossen. So kommt der Strom für die Station ausschließlich aus regenerativen Energien. Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Parks verbessert die Ökobilanz des Investments.

Ladestationen auch für E-Bikes

Der komplett überdachte „Ladepark West“ in unmittelbarer Nähe zum Radschnellweg Ruhr (RS1) bekommt auch zehn Ladestationen für E-Bikes.

Der Baubeginn im Stadtteil Stahlhausen am Bochumer Westkreuz ist für Januar 2022 geplant, die Ladesäulen sollen im Juli in Betrieb gehen. Bis Ende des Jahres 2022 soll die Gastronomie eröffnen, Anfang 2023 sollen die Büros bezugsfertig sein. Nur eine Aussage wird selbst zum Baubeginn im Januar nicht mehr zutreffend sein: Es sei der „größte Ladepark im Ruhrgebiet“. Offiziell gehört auch noch Kamen zum östlichen Ruhrgebiet. Dort eröffnet EnBW in der kommenden Woche offiziell seinen Ladepark mit 52 HPC-Ladepunkten – der Probebetrieb läuft dort bereits.
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Update 05.09.2022

Fastned hat in Bochum den „Ladepark West“ eröffnet. Der im Dezember angekündigte Standort bietet zehn Schnellladepunkte von Fastned mit bis zu 300 kW Leistung und wird noch auf insgesamt 40 Ladepunkte erweitert: Ab März 2023 kommen 20 AC-Ladepunkte sowie zehn E-Bike-Ladepunkte hinzu. Der „Ladepark West“, dessen Grundsteinlegung im Dezember 2021 erfolgte und der nun trotz langanhaltenden Baustoffmangels zum vorangekündigten Zeitpunkt fertiggestellt wurde, ist einer der größten Ladeparks im Ruhrgebiet. Er liegt strategisch günstig direkt an der Autobahn A 448, Ausfahrt Bochum-Stahlhausen, und zugleich nur wenige Minuten von der Bochumer City und den Autobahnen 40, 43 und 44 entfernt. Neben sanitären Anlagen sowie einer rund um die Uhr zugänglichen Fastned-Lounge steht auch ein Spielplatz zur Verfügung. Der Bochumer Gastronom Christian Di Veronica eröffnet zudem eine italienisch-mediterrane Individualgastronomie direkt am Ladepark. Bis zur Fertigstellung des Restaurants im März 2023 bietet er seine Gerichte aus einem Foodtruck an. Hinter dem Restaurant wird ein architektonisch anspruchsvolles dreistöckiges Bürogebäude, geplant vom Bochumer Architekturbüro bsp Architekten, entstehen. Die alteingesessene Anwalts- und Notariatskanzlei Klostermann und Partner hat als Mieter für den gesamten Komplex bereits unterschrieben. Das Gebäude wird, wie auch der Ladepark, mit Solarpanelen ausgestattet sein.

Die Stadt Bochum hat in mehrfacher Hinsicht auf die stetig steigende Nachfrage an Ladepunkten im Stadtgebiet reagiert. So sind beispielsweise aktuell 55 AC-Ladepunkte in den Bochumer Parkhäusern in Betrieb, im Sommer 2023 werden es 95 sein. Auch die Stadtwerke Bochum bauen ihr Netz an öffentlicher Ladeinfrastruktur von derzeit etwa 190 Ladepunkten weiter aus. Und ganz aktuell wurden im Rahmen einer Ausschreibung der Stadt Bochum rund 120 Anträge für den Bau öffentlicher Ladepunkte eingereicht, die bis Ende des Jahres umgesetzt werden.

cision.com (Update)